Allgemeine Informationen rund um das Gehirn & Psychologie...

Der präfrontale Kortex (hier in gelb) ist der Inbegriff des "typisch Menschlichen" und zuständig für höhere geistige Leistungen. Dieser "Manager" koordiniert Gedanken, Gefühle und Verhalten.

Er wird unterteilt in das Arbeitsgedächtnis, ermöglicht moralische Urteile (u. a. durch Empathie) und besitzt eine Hemmfunktion der innersten "Triebe". Außerdem bewertet dieser "Vorderlappen" auch Empfindungen und Emotionen.

Gefühle werden zugelassen oder unterdrückt.

Bei manchen ist es, wie Hirschhausen bekundet, auch hier eher ein Jammerlappen ;-)


Braincast 346 – Mal was Sinnvolles

Arvid Leyh

 

Das alte Belohnungssystem ist das neue Motivationssystem. Und wie schiebt es uns – bitte! – auf das Gleis mit den ökologisch sinnvollen Entscheidungen? Geht das? Eine sehr interessante Hörerfrage von Joachim Klöckner. Nur die Antwort ist schwer.

Datei herunterladen


Der Marshmallow-Test

Durch Willenskraft zum Glück?

Der Versuch Walter Mischels zählt zu den bekanntesten Experimenten der Psychologie. Vor 50 Jahren stellte er Vorschulkinder vor die Wahl: lieber eine Süssigkeit jetzt – oder zwei Stück, aber später? Stephan Klapproth fragt ihn, warum, wer warten kann, im Leben glücklicher und erfolgreicher wird.

Für die Forschung war es eine Sensation, als der Stanford-Psychologe Walter Mischel untersuchte, was aus Kindern geworden war, die er Jahrzehnte früher dem Marshmallow-Test unterzogen hatte. Es wurde klar: Wer den Belohnungsaufschub beherrscht, hat bessere Chancen auf ein gelungenes Leben.

In «Sternstunde Philosophie» erzählt der in Wien geborene Wissenschaftler von Versuchungen, von den Vorzügen der Willensstärke und von klugen Ablenkungsstrategien. Und er verrät, warum er trotz allem nicht Determinist ist – und warum er trotz seiner bahnbrechenden Erkenntnisse selbst so spät mit dem Rauchen aufgehört hat.

 

 


Erleuchtetes eReading schadet dem Schlaf

 

 

Seit Gutenberg war es jahrhundertelang konkurrenzlos – doch nun gibt es Alternativen zum guten alten Buch: Mehr und mehr Menschen nutzen für ihr Lesevergnügen elektronische Geräte. Forscher sind jetzt der Frage nachgegangen, wie sich das Lesen von den leuchtenden Bildschirmen der Tabletcomputer auf das Schlafverhalten auswirkt. Im Vergleich zum Lesen eines Buches im sanften Zimmerlicht zeigte sich: Wer von strahlenden Displays liest, schläft anschließend schlechter ein und beeinträchtigt seine Schlafqualität. Verantwortlich dafür ist offenbar der veränderte Spiegel des Schlafhormons Melatonin.

Die Forscher um Anne-Marie Chang von der Harvard Medical School in Boston führten ihre Studie mit der Unterstützung von 12 Probanden durch. In zwei jeweils fünftägigen Versuchsdurchläufen verbrachten sie vier Stunden mit Lesen, bevor sie sich im Schlaflabor aufs Ohr legten. An den ersten fünf Abenden lasen sie dabei von dem leuchtenden Display eines Tabletcomputers, bei den folgenden fünf hingegen von den Seiten eines herkömmlichen Buches. Mit den Methoden der Schlafanalytik erfassten die Forscher das Schlafverhalten der Probanden nach jedem dieser Leseabende. Zusätzlich überprüften sie auch deren Melatonin-Spiegel im Körper. Die Bedeutung dieses Hormons bei der Regulation des Tag-Nachtrhythmus und des Schlafverhaltens des Menschen ist bereits gut dokumentiert.

Die Auswertungen zeigten: Nach dem Lesen vom leuchtenden Display fühlten sich die Probanden vergleichsweise wach – dementsprechend schliefen sie auch nicht so schnell ein. Die Auswertungen des anschließenden Schlafs zeigten dann Merkmale einer geringeren Schlafqualität im Vergleich zum Schlaf nach dem Lesen des gedruckten Buches. Auch der nächste Morgen war den Untersuchungen zufolge noch betroffen: Nach dem Leseabend mit dem strahlenden Tabletcomputer fühlten sich die Probanden deutlich müder als wenn sie aus einem Buch gelesen hatten.

 

Display-Licht unterdrückt die Bildung von Melatonin

Den Forschern zufolge besteht der Effekt des leuchtenden Displays darin, dass es dem Körper gleichsam das Signal gibt, es sei noch Tag. Entsprechend wird dann weniger des Schlafhormons Melatonin im Körper des Lesenden ausgeschüttet. Genau das belegten auch die Untersuchungsergebnisse: Bei den Leseabenden mit dem Tabletcomputer hatte sich bei den Probanden deutlich weniger Melatonin gebildet. "Unseren Ergebnissen zufolge wird der natürliche Tag-Nachtrhythmus durch das kurzwellige Licht gestört, das von den Geräten ausgeht", resümiert Chang.

Frühere Studien haben bereits den ungünstigen Effekt von künstlichem Licht auf das Schlafverhalten, den Tag-Nachtrhythmus und damit auf die Gesundheit des Menschen belegt. Die aktuelle Studie verdeutlicht nun, dass auch elektronische Geräte in diesem Zusammenhang bedenklich sind. "In den letzten 50 Jahren gab es einen Rückgang der durchschnittlichen Schlafdauer und Qualität", sagt Co-Autor Charles Czeisler. Es sei deshalb wichtig, die Rolle der elektronischen Geräte in diesem Zusammenhang zu untersuchen. „Vor allem unter Kindern und Jugendlichen hat die Bedeutung von elektronischen Geräten für die Kommunikation, Unterhaltung und beim Lesen deutlich zugenommen", gibt der Forscher dabei zu bedenken.

© wissenschaft.de - Martin Vieweg

22.12.2014


Download
Was ist Neurofeedback?
Neue bildgebende Verfahren machen es möglich, die Hirnaktivität
in Echtzeit zu beobachten. Mit dieser Technik könnten
Patienten lernen, fehlerhafte Schaltkreise selbst zu korrigieren.

Von Heather Chapin und Sean Mackey

Eine erfolgreichgeteste Behandlungsmethode für z. B. ADHS
Neurofeedback.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.8 MB

Download
Naturarzt - Mai 2012 - Prof. Dr. Gerald Hüther - AD(H)S: Reparaturdenken führte auf die falsche Spur
Das klassische Reparaturdenken in der Medizin hat dazu geführt, dass sich die Bemühungen zur Erforschung der Aufmerksamkeitsdefizit-Störung eher auf die Behandlung der vermeintlich angeborenen Stoffwechselstörung konzentriert hat als auf die Möglichkeit, durch vorbeugende Maßnahmen die Entstehung dieser Verhaltensstörung zu verhindern. Der bekannte Hirnforscher Prof. Gerald Hüther stellt hier einen völlig anderen Denkansatz vor.

3 Seiten
2012HütherADHS.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.8 MB

Erfahrungslernen, Persönlichkeitsentwicklung und Angstbewältigung

Gerald Hüther

 

Vortrag und Seminar, Freiburg im Breisgau März 2010.
Eine Veranstaltung aus der Reihe: "Ein Tag mit..." von Auditorium Netzwerk

Für die Neurobiologie steht heute fest: Entscheidend für die Entwicklung und Leistungsfähigkeit des Gehirns ist nicht allein, dass man es nutzt und trainiert, sondern, dass man dies mit Begeisterung tut. Bloß: Unsere Fähigkeit zu Neugierde und Begeisterung schrumpft im Laufe unseres Leben auf ein Minimum.
Der Hirnforscher Gerald Hüther zeigt auf humorvolle und anschauliche Weise, wie es um unsere Gesellschaft bestellt sein könnte, gäbe es hierzulande eine Begeisterungskultur: eine Kultur, in der wir uns ohne Angst und permanenten Druck entwickeln könnten. Statt Wettbewerb brauchen wir Vertrauen, psychosoziale Unterstützung und Bestätigung, so Hüthers Appell. Wie eng unser persönliches Wachstum mit den gesellschaftlichen Bedingungen verknüpft ist, macht Hüther immer wieder anhand der Funktionsweisen unseres Gehirns deutlich. Es geht ihm um die Frage, was Menschen unter welchen Bedingungen lernen und wie die dabei gemachten Erfahrungen im Gehirn verankert werden. Wie wurden wir, was wir sind? Und was hätten wir werden können? Warum können wir nicht alles entfalten, was in uns steckt? Woher rührt die Angst zu scheitern? Was hilft, aus Krisensituationen herauszukommen und verlorenes Vertrauen in uns zurückzugewinnen? Wo und vor allem: Wie finden wir wieder Bedeutsames in unserem Leben? Das sind die Fragen, denen Hüther in seinem spannenden Vortrag und Seminar nachgeht.

 

Prof. Dr. Gerald Hüther, geboren 1951, leitet die Zentralstelle für neurobiologische Forschung an der Universitätsklinik Göttingen.

(Veranstaltung aus der Reihe: "Ein Tag mit...", Vortrag und Seminar, Freiburg im Breisgau, März 2010, 339 Minuten auf 1DVD)